In Mailand gibt es viele großartige Sehenswürdigkeiten:
das Abendmahl von Leonardo da Vinci im Refektorium von Santa Maria delle Grazie, die letzte Skulptur von Michelangelo „Pietà“ im Castello Sforzesco, die „Sieben Himmelspaläste“ von Anselm Kiefer im Hangar Bicocca, die Pinacoteca di Brera, das Museo del Novecento und die neu eröffnete Fondazione Prada, die Scala natürlich und das Scala-Museum, die Kirchen S. Ambrogio, San Lorenzo und Sant’Eustorgio, die Galleria Vittorio Emanuele II. und das „goldene Dreieck“ der Mode zwischen den Straßen Via Montenapoleone, der Via Sant’Andrea und der Via della Spiga und vieles mehr.
Da müssen Sie sich entscheiden, wieviel Zeit Sie haben, welche Schwerpunkte Sie setzen wollen bei ihrem Mailand-Besuch. Doch eines sollten Sie auf keinen Fall versäumen!
Steigen Sie dem Mailänder Dom aufs Dach!
Spazieren Sie über den Dächern von Mailand!
„Indessen eine Merkwürdigkeit Mailands, die in jeder Hinsicht die größte ist, kann ich nicht unerwähnt lassen – Das ist der Dom.
In der Ferne scheint es, als sey er aus weißem Postpapier geschnitzelt, und in der Nähe erschrickt man, dass dieses Schnitzwerk aus unwiderlegbarem Marmor besteht. Die unzähligen Heiligenbilder, die das ganze Gebäude bedecken, die überall unter den gotischen Krondächlein hervorgucken, und oben auf allen Spitzen gepflanzt stehen, dieses steinerne Volk verwirrt einem fast die Sinne.“
So schreibt Heinrich Heine 1826 in seinen Reisebildern „Reise von München nach Genua“ im Kapitel XXVIII.
Steigen Sie dem Mailänder Dom aufs Dach!
Sie müssen sich entscheiden, ob Sie zu Fuss auf die Dachterrassen hinaufsteigen wollen oder ob Sie lieber den Aufzug nehmen.
Das Ticket für den Aufzug kostet z.Zt. 14 €, zu Fuß zahlen Sie 10 €. Es lohnt sich!
Auf unserer Mailandreise Anfang September waren wir gegen Abend dort. Keine Warteschlangen an der Kasse und am Einlass!
In 70 m Höhe über der Stadt wandeln wir durch die gigantische Skulpturen- und Dachlandschaft über den Dächern von Mailand und genießen die überwältigende Aussicht auf die Stadt! Wenn man Glück hat und gute Sicht, sieht man auch die eindrucksvolle Kette der Alpen.
Der Mailänder Dom ist eine der größten Kirchen der Welt. Jahrhunderte lang wurde an dieser Kathedrale gebaut. Erst im 19. Jahrhundert wurden die begehbaren Dachterrassen fertiggestellt. Ungefähr 4000 Statuen gibt es in und auf diesem Bauwerk. Sie dokumentieren die Geschichte der Bildhauerei im Laufe der Jahrhunderte.
„In Mailand bestiegen wir trotz aller Ermüdung das Domdach und belustigten uns an dem tollen Figurenvolk des protzigen Marmorgartens.“
Hermann Hesse, Reisetagebuch 1903
Während der EXPO 2015 in Mailand gibt es eine besondere Überraschung! Zum ersten Mal in der Geschichte des Mailänder Doms werden die Domterrassen für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst genützt: PARADOX. Der britische Künstler TONY CRAGG zeigt mehrere Skulpturen, die in einen Dialog treten mit den Statuen und Spitzen der Kathedrale. Ich wundere mich, wie die Skulpturen auf das Dach gekommen sind! Faszinierend!
Mehr Infos zur Ausstellung finden Sie hier:
Der Künstler TONY CRAGG im Dialog mit dem Mailänder Dom.
Auf die Spitze der Hauptfiale des Doms wurde im 18. Jahrhundert eine Madonnenfigur aus vergoldetem Kupferblech gestellt. „Madonnina“, kleine Madonna, nennen sie die Mailänder liebevoll. So klein ist sie gar nicht! Sie ist über 4 m hoch! Mit ihr erreicht der Dom seine Gesamthöhe von 108,5 m. Die Madonnina ist die Schutzpatronin der Stadt und sollte immer an höchster Stelle stehen! Doch in den letzten Jahren wurden einige neue Hochhäuser in Mailand gebaut.
Der UniCredit-Tower ist mehr als doppelt so hoch als die Hauptfiale mit der Madonnina und bis heute mit 230 Metern das höchste Hochhaus Italiens.
Auf dem Palazzo Lombardia, Sitz der Regierung und Verwaltung der Region Lombardei, 161,3 m hoch, befindet sich seit 2010 eine verkleinerte Kopie der Madonnina, die der damalige Erzbischof Tettamanzi an Ort und Stelle geweiht hatte. Sicher ist sicher. Man will es sich mit der Schutzpatronin Madonnina nicht verscherzen!
„Im mitternächtlichen Mondschein gewährt es noch den besten Anblick, dann kommen all die weißen Steinmenschen aus ihrer wimmelnden Höhe herabgestiegen, und gehen mit einem über die Piazza, und flüstern einem alte Geschichten ins Ohr, putzig, heilige, ganz geheime Geschichten … „
Heinrich Heine, Reisebilder, Reise von München nach Genua, 1826
Was wohl Heinrich Heine zu den Skulpturen auf der Domterrasse sagen würde, könnte er sie heute sehen!
Durch ein neues Lichtsystem wurde auch das Innere des Doms in ein neues Licht gesetzt. Sehr sehenswert!
Duomo di Milano – Mailänder Dom
Während der EXPO 2015 ( bis zum 31.0ktober ) hat der Dom täglich von 8.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Letzter Einlass um 20.10 Uhr.
Normale Öffnungszeit für Besucher: täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr. Letzter Einlass um 19.10 Uhr.
Der Eintritt kostet 2 € pro Person.