In Süddeutschland, vor allem in und um Stuttgart, gibt es eine alte Birnensorte: das Stuttgarter Geisshirtle. Die Birne ist recht klein, hat einen feinen und aromatischen Geschmack, ist sehr saftig und etwas körnig. Das Stuttgarter Geisshirtle ist eine Sommerbirne, die sich nur wenige Tage lagern lässt. Zur Zeit kann man sie auf dem Stuttgarter Wochenmarkt kaufen. Der Ursprung des Namens der Birne ist nicht gesichert, um 1750 soll die Birne von einem Hirten bei Stuttgart gefunden worden sein.
In meinem Gärtlein im Stuttgarter Westen steht ein sehr alter Birnbaum mit Stuttgarter Geisshirtle. So viele Birnen wie in diesem Jahr hat der Birnbaum noch nie getragen. Von meinem Küchenfenster aus sehe ich unzählige Birnen ganz dicht, weit oben am Baum hängen. Die Äste des Birnbaums sind sehr morsch und alt, hochklettern zur Birnenernte ist unmöglich. So fallen jetzt Tag und Nacht, bei Wind und Wetter die Birnen vom Baum. Was tun damit?
Heute habe ich ein Birnenchutney aus dem Stuttgarter Geisshirtle geköchelt!
Zutaten:
800 g Birnen, Stuttgarter Geisshirtle
200 g brauner Zucker
2 Zwiebeln
1 scharfe Peperoni (frisch)
50 g Sultaninen
1 Teelöffel getrockneter Ingwer (hatte keinen frischen Ingwer zur Hand)
1 Messerspitze getrocknete Orangenschalen
1 Teelöffel Zimt
1 Messerspitze Muskat
1 Teelöffel Salz
200 ml Weissweinessig
In einem großen Topf den Zucker schmelzen lassen, dann die klein geschnittenen Zwiebeln dazu. Die Zwiebeln mit Zucker karamelisieren. Dann die restlichen Zutaten und Gewürze und Essig dazu. Im offenen Topf bei kleiner Hitze gute 2 Stunden einkochen lassen. In Gläser abfüllen. Fertig.
Slow Food Deutschland hat mit Slow Food Stuttgart und dem Verein zur Erhaltung und Förderung der alten Obstsorten e.V. Stuttgart ein Faltblatt mit Informationen zum Stuttgarter Geisshirtle produziert: Slow Food_Das Stuttgarter Geißhirtle
Das wäre doch am Freitag ein schöner Beitrag mit Rezept für den Tierfreitag von Katharina Seiser.
Der „Tierfreitag“ ist die Sammelstelle für Beiträge über appetitliche Pflanzen-Rezepte ohne Ersatzprodukte und vorbildliche Tierhaltungsprojekte.
Die österreichische Kulinarik-Journalistin und Kochbuch-Autorin Katharina Seiser hatte die Idee dazu.
Von mir sind schon 2 Beiträge in der Sammelstelle zum Tierfreitag gelandet:
Reisesouvenirs (2): Artischocken aus Rom – Carciofi alla Romana
Reisesouvenirs (4): Lampascioni aus Apulien
Drei Kochbücher über vegetarische Küche gibt es von Katharina Seiser:
Hallo Frau Welz, ich suchte nach einem Rezept um Geißhirtle zu verarbeiten und stieß zufällig auf ihr geniales und einfaches Rezept. Habe es gleich nachgekocht und bin begeistert. Zu Käse, Trüffel-Salami – ein Traum! Danke!
Bei der Gelegenheit fiel mir ein, dass ich vor etlichen Jahren bei Führungen Staatsgalerie über Bosch (Marion Mutschelknaus?) mit ihnen teilgenommen habe. Welch ein Zufall!
Werde dadurch jetzt aus ihrem ansprechenden Programm bestimmt noch die ein oder andere Führung finden.
Herzliche Grüße
Martin Hafner
Lieber Martin, das ist ja eine nette Rückmeldung. Danke! Das kann gut sein, dass Sie mich bei einer Führung in der Staatsgalerie kennengelernt haben. Meine Termine für öffentliche Führungen finden Sie auch hier in meinem Blog, ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wieder treffen. Sprechen Sie mich dann unbedingt auf das Geisshirtle-Chutney an 🙂 Herzlich Andrea Welz