Nach der Fahrt über den 2378 m hohen Spitak-Pass und einem kurzen Fotostop im kurdisch-jessidischen Dorf Rja Taza, um die steinernen Pferdestatuen auf dem Gräberfeld zu fotografieren, das direkt an der Straße M3 nach Jerevan liegt, machten wir Halt in Aparan.


Aparan ist eine Kleinstadt mit ca. 6500 Einwohnern und liegt auf der Ostseite des Berges Aragats, mit 4090 m der höchste Berg Armeniens, auf einer Hochebene am Fluss Khasach. Wir besuchten die Khasacher Basilika, die dort vermutlich am Ende des 4. Jahrhunderts gebaut wurde und somit eine der ältesten Kirchen Armeniens ist. Durch 6 mächtige T-förmige Pfeiler wird die Kirche in drei Schiffe gegliedert. Im Osten befindet sich eine innen hufeisenförmige, außen polygonale Apsis, die heute ein buntes Glasmosaikfenster hat. Es fand gerade ein Gottesdienst statt, still standen wir im Mittelschiff der Kirche und beobachteten die Zeremonie. „Es ist wahrscheinlich eine Erwachsenentaufe,“ erklärte uns Nazeli, unsere armenische Reiseleiterin, „es liegen viele Tücher bereit.“



Nach der Besichtigung der Kirche brauchten wir eine Tasse Kaffee. Im Zentrum der Kleinstadt entdeckten wir die neu gebaute Großbäckerei. Die schönsten Erlebnisse stehen oft nicht im Reiseprogramm! Wir beobachteten den Bäcker, der im Minutentakt, überaus sportlich kopfüber in den traditionellen Ofen sprang, um den Brotteig an die heiße Tonwand des Ofens zu kleben!





Brotbacken in Armenien! Was für eine sportliche Höchstleistung!

Literaturtipps:
Jasmine Dum-Tragut hat einen hervorragenden Reiseführer über Armenien geschrieben: Armenien – 3000 Jahre Kultur zwischen Ost und West. Im Leipziger Buchverlag für die Frau erschien im April 2014 „Eine kulinarische Reise durch Armenien“ von Susanna Sarkisian. Die armenische Autorin ist Expertin für armenische Küche. Über 100 Rezepte für Vorspeisen, Suppen, vegetarische und Fleischgerichte, Kuchen und Desserts laden zur kulinarischen Reise durch Armenien ein. Susanna Sarkisian erzählt auch von Bräuchen und Festen zu Weihnachten, Neujahr, Ostern, zum Wein- und Erntedankfest.