Auf ins Panthéon!
Nur zwei Stunden hatte ich frei an diesem Wochenende im August in Paris. Doch zum Glück Zeit genug, um mit der Metro zum Panthéon zu fahren, der nationalen Ruhmeshalle Frankreichs und Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten. Die Überführung eines Verstorbenen ins Panthéon, die sog. „Pantheonisierung“ ist ein wichtiger Vorgang in der französischen Kulturpolitik. Die Nationalversammlung kann Vorschläge machen, wer in den Panthéon aufgenommen wird, entscheidet der französische Präsident.
Ruhmeshalle für berühmte Persönlichkeiten
Ich bin aber nicht wegen den berühmten Verstorbenen gekommen. Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift, Marie Curie, die Chemikerin und Physikerin, die Schriftsteller Alexandre Dumas, Victor Hugo und Émile Zola oder die Philosophen Jean-Jacques Rousseau und Voltaire sind hier bestattet.
Unbenannt und Unbekannt im Panthéon
Ich bin gekommen wegen den fast 4000 „Unbenannten“ und „Unbekannten“, die sich ab März 2014 in einer „Photobooth“ des französischen Fotokünstlers JR haben fotografieren lassen. Ab Mitte Mai 2014 haben JR und sein Team an der Installation gearbeitet und bis zur Eröffnung am 3. Juni 2014 tausende großformatige Fotos an die Aussenfassade der Kuppel, in die Kuppel und auf den Fussboden des Panthéon geklebt. Eine grandiose Idee und eine große Auszeichnung für den Fotokünstler JR. Die Fotoinstallation ist noch bis zum 5. Oktober 2014 im Panthéon in Paris zu sehen.
Es lohnt sich! Hier findest du die Öffnungszeiten.
Panthéon
Place du Panthéon
75005 Paris
tél. 01 44 32 18 00
www. monuments-nationaux.fr
Literaturtipps:
JR: Can Art Change the World? (Revised and Expanded Edition)
Wrinkles
JR 28 mm: (2004-2010)
Sehr zu empfehlen ist der 2018 entstandene Dokumentarfilm:
Augenblicke: Gesichter einer Reise
Die 89-jährige Regie-Ikone Agnès Varda und der 33-jährige Streetart-Künstler JR machen sich mit ihrem einzigartigen Fotomobil auf, um Frankreichs Menschen und ihre Geschichten zu entdecken und zu verewigen: in überlebensgroßen Porträts an Fassaden, Zügen und Schiffscontainern.
Ein Gedanke zu “Paris: JR im Panthéon”