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Ich liebe Kunst und Süß-Kartoffeln …


“Mir brauchet koi Konscht, mir brauchet Grombiera”
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rief 1827 der württembergische Landtagsabgeordnete Damian Mosthaf in Stuttgart. Er lehnte damit die Finanzierung eines Antikensaals ab. In Stuttgart hatte man damals andere Sorgen, Armut, Wohnungsnot, Hunger. Brotkrawalle und Katzenmusiken zeugen davon.

Im gleichen Jahr wollten die Brüder Boisserée König Wilhelm I. von Württemberg ihre Sammlung kostbarster altdeutscher und niederländischer Meisterwerke verkaufen. Seit 1819 hatten die Gebrüder diese 213 Gemälde im ehemaligen Offizierspavillon an der Königstrasse öffentlich ausgestellt. Für 160.000 Gulden hätte die Sammlung erworben werden können. Doch der König ließ sich bedauerlicherweise von den ablehnenden Gutachten einiger Kunstprofessoren und Künstler über den Nutzen der Sammlung beeinflussen. Die Gemälde wurden für 240.000 Gulden an König Ludwig I. von Bayern verkauft, der sie sofort dem bayerischen Staat schenkte. Heute bilden sie den Grundstock der Alten Pinakothek in München.

Schade für Stuttgart!

Schade für Ditzingen!

Die Ditzinger haben das Kunstwerk des amerikanischen Konzeptkünstlers Lawrence Weiner (geb.1942 in der Bronx in New York) „Ein Kartoffel Zwei Kartoffel Drei Kartoffel & (Mehr) – One Potato Two Potato Three Potato & (More)“ nicht angekauft. Fünf terracottafarbene Betonelemente mit Aluminiumbuchstaben waren 1992 im Rahmen des Skulpturenprojekts „Platzverführung“ der Kulturregion in der Wilhelmstrasse zwischen Bahnhof Ditzingen und Stadtmitte eingelassen worden.
Viele Berufstätige benützen bis heute diesen Weg zur S-Bahn, früher ist man auf dem Feldweg „in die Kartoffeln gegangen“, um die Kartoffeln auf dem Acker zu hacken oder zu ernten. Weil der Gemeinderat der Stadt Ditzingen nicht bereit war, 25 000 Dollar für das Kunstwerk zu bezahlen und sich auch nicht genügend private Spender gefunden hatten, wurden die Platten im Jahr 1998 auf Veranlassung des Künstlers wieder ausgegraben.
Inzwischen haben die Freunde der Staatsgalerie Stuttgart das Kunstwerk erworben zur Erweiterung der Sammlung für Gegenwartskunst. Seit Oktober 2011 ist die Arbeit des Künstlers in veränderter Form im Oberen Foyer der Alten Staatsgalerie ausgestellt.

Lawrence Weiner in der Staatsgalerie Stuttgart. Foto © Welz

Ja, das wäre damals ein Schnäppchen gewesen für Ditzingen! Dumm gelaufen! Denn Kunst kann eigentlich nur mehr wert werden …

Im Sommer 2012 war Lawrence Weiner mit seiner Konzeptkunst auf der documenta 13 in Kassel vertreten. Der STERN hatte Stars der Documenta zum Video-Interview ausgewählt: Lawrence Weiner gehörte mit seiner Arbeit Die Mitte der Mitte der Mitte“ dazu.


Wir brauchen beides: Kunst und Kartoffeln!

König Wilhelm I. ließ doch noch ein Museum der Bildenden Künste bauen, 1843 wurde die Alte Staatsgalerie eröffnet. Es fehlten nur die Kartoffeln.

Who needs art, we need potatoes!

Von 1998 bis 2008 gab es zwei Kartoffelbeete des Künstlerpaars Renata Stih und Frieder Schnock vor dem Museum neben dem Reiterstandbild des Königs. Sie sind leider durch die Umgestaltung des Vorplatzes verschwunden, doch Kunst ist in der Kulturmeile in Stuttgart geblieben!
Bei einem Kunstspaziergang oder Museumsbesuch lernen Sie bekannte und vielleicht auch unbekannte Kunstwerke kennen!
Gerne können Sie mich dafür buchen: Kontakt

Ich liebe Kunst und Süß-Kartoffeln …

Kunst mache ich nicht selbst, aber Süß-Kartoffeln! Am liebsten so:
Süsskartoffeln schälen, in dicke Scheiben schneiden, in eine gebutterte Auflaufform schichten, Zimt, Zucker, Ahornsirup und Butterflöckchen drüber und dann ab in den Backofen ca. 25 Minuten bei 200°C . Fertig sind die köstlichen glacierten Süß-Kartoffeln!
Guten Appetit!

 

 

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