Reiseblog

Reisesouvenirs (3): Die Bäckertüte vom Forno Campo de‘ Fiori in Rom

Seit ein paar Tagen liegt in meiner Küche eine leere Bäckertüte aus Rom herum. Ich sollte sie endlich wegwerfen. Ich kann ja nicht damit anfangen, wie der Künstler Dieter Roth meinen „Flachpapierabfall“ zu sammeln. Der hat über ein Jahr lang sämtliche Papiere aufbewahrt, die er am Tag in der Hand hatte, auch Bäckertüten. Dieser „Flachpapierabfall“ hat am Ende des Jahres mehr als 26 Aktenordner gefüllt, tageweise sortiert in Klarsichthüllen, denn Dieter Roth war sehr ordentlich. Er war ja kein Messi, sondern Künstler! Mehr von Dieter Roth könnt ihr im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin, in der Staatsgalerie Stuttgart oder im Kunstmuseum Stuttgart erfahren. Im Kunstmuseum, das eine außergewöhnlich umfangreiche Dieter Roth Sammlung besitzt, wird es ab Dezember eine Sonderausstellung „Dieter Roth“ geben. Das könnt ihr schon mal vormerken und, wenn ihr wollt, bei mir eine Führung buchen.

Leere Bäckertüte vom Forno Campo de' Fiori in Rom - Foto © Welz
Leere Bäckertüte vom Forno Campo de‘ Fiori in Rom – Foto © Welz

Bevor ich die Bäckertüte nun endlich wegwerfe, möchte ich euch den Bäcker am Campo de‘ Fiori in Rom empfehlen. Rom hat viele Sehenswürdigkeiten, aber schon allein dieser Bäcker ist die Romreise wert! Seit über dreißig Jahren befindet er sich an dieser Ecke. Ihr könnt ihn nicht verfehlen, denn meist stehen lange Warteschlangen vor der Tür. Vor allem in der Mittagszeit, wenn sich alle für die köstliche Pizza oder eine lecker belegte Focaccia anstellen. Was der Forno am Campo de‘ Fiori alles im Angebot hat, seht ihr am besten im Film, den der Bäcker auf seine Website gestellt hat! Beim Zugucken wird es mir was schwindelig! Mit solch einem Tempo kneten, wellen, belegen die Bäcker in der kleinen Backstube ihre Köstlichkeiten!
Ich war in den Faschingstagen in Rom. Vom römischen Karneval habe ich außer ein wenig Konfetti auf den Pflastersteinen nichts bemerkt. Zu Goethes Zeiten muss da bedeutend mehr los gewesen sein. Denn Goethe  schreibt über seine Beobachtungen beim zweiten römischen Aufenthalt im Jahr 1788 über den römischen Karneval:

„… in diesem Augenblick legt der ernsthafte Römer, der sich das ganze Jahr sorgfältig vor jedem Fehltritt hütet, seinen Ernst und seine Bedächtigkeit ab. … Nun fangen die Masken an, sich zu vermehren. Junge Männer, geputzt in Festtagskleidern der Weiber aus der untersten Klasse, mit entblößtem Busen und frecher Selbstgenügsamkeit, lassen sich meist zuerst sehen. Sie liebkosen die ihnen begegnenden Männer, tun gemein und vertraut mit den Weibern als mit ihresgleichen, treiben sonst, was ihnen Laune, Witz oder Unart eingeben …“

Lest selbst weiter in Goethes‘ Italienischer Reise.

Köstlich! Castagnaccio - ein Kuchen aus Kastanienmehl mit Pinienkernen und Rosinen - Foto © Welz
Köstlich! Castagnaccio – ein Kuchen aus Kastanienmehl mit Pinienkernen und Rosinen – Foto © Welz

Nun, ich hab beim Bäcker am Campo de‘ Fiori den Castagnaccio Blechkuchen gekauft, aus Kastanienmehl mit Rosinen und Pinienkernen. Köstlich! Und die für Karneval typischen Castagnole di Carnevale, im Fett ausgebackene luftige Kügelchen.
Ich hätte mehr kaufen sollen! Das mach ich das nächste Mal!

Castagnole di Carnevale und Tozzetti Casarecci und noch viel mehr gibt es beim Forno Campo de' Fiori in Rom - Foto © Welz
Castagnole di Carnevale und Tozzetti Casarecci und noch viel mehr gibt es beim Forno Campo de‘ Fiori in Rom – Foto © Welz

Wer mit mir einmal nach ROM reisen will, hat in diesem Jahr 2014 noch zwei Mal die Gelegenheit dazu.

Studienreise ROM: Die ewige Stadt 24.05.2014-30.05.2014 und 25.10.2014-31.10.2014

Als einstige Metropole der römischen Kaiser, Stadt der Päpste und Hauptstadt des modernen Italien, voll von Zeugnissen vergangenen Glanzes, ist die Stadt am Tiber nach wie vor eines der attraktivsten Reiseziele Europas. Die umfangreichen und kostspieligen Restaurierungsarbeiten und verkehrsberuhigenden Maßnahmen der letzten Jahre haben die Attraktivität dieser Weltstadt sogar noch gesteigert. Eine knappe Woche haben Sie Zeit, unter sachkundiger Führung die „Ewige Stadt”, das antike und christliche Rom nach einem sorgsam ausgewählten Programm kennen zu lernen. An einem Tag haben Sie Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden – oder zum Beispiel an der Papstaudienz teilzunehmen.

Der Bäcker am Campo de' Fiori hat geöffnet von 07.30-14.30 und 16.45-20.00 - Foto © Welz
Der Bäcker am Campo de‘ Fiori hat geöffnet von 07.30-14.30 und 16.45-20.00 – Foto © Welz

 

 

 

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

4 Gedanken zu “Reisesouvenirs (3): Die Bäckertüte vom Forno Campo de‘ Fiori in Rom

  1. Uli sagt:

    Suuper Seite, toll der Bäcker, die Lampascioni etc…….und überhaupt!

    1. Andrea sagt:

      Hallo Uli, wie hast du denn meine Seite entdeckt? Dein Lob freut mich sehr! Gruss Andrea Welz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert